COVID-19, Corona-Krise, chinesischer Virus, Wuhan-Virus, SARS-CoV-2, wie auch immer der Virus in diesen Tagen auch genannt wird…die Welt wehrt sich!
Unsere Generation steckt in der schlimmsten Gesundheitskrise, die sie je erlebt hat und ja, auch wir Wassersportler, sind extrem beschränkt und betroffen. Ja, es sind „Luxusprobleme“, aber es so hat eben jeder seine persönlichen Probleme und Einschränkung der Bedürfnisse in dieser Krise. Dieser Beitrag bezieht sich ausschließlich auf die Auswirkungen auf unser Hobby. Natürlich gibt es wichtigere Probleme, aber darum geht es hier jetzt nicht.
Krise…was ist eigentlich eine Krise? Laut WIKIDEPIA bezeichnet eine Krise im Allgemeinen einen Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und die eher kürzer als länger andauert.
Tja, also stecken wir Wassersportler nun tatsächlich in einer Krise. Draußen scheint die Sonne, bestes Wetter. Mein Boot in Rostock ist fertig zum Kranen, alles abgeplant, geputzt, gewienert und vorbereitet. Der Termin am 03.04. in Rostock ist nun abgesagt worden, weil die Häfen in MeckPomm schließen mussten. Ich komme durch das Einreiseverbot nach Meck Pomm weder zum Boot nach Rostock, noch zum Boot nach Schleswig-Holstein, da auch SH Einreiseverbot erlassen hat. Termin in Keil am 29.04. ist auf Ende Mai verschoben. Ich komme derzeit also zu keinem der Boote. Die Optima aus Rostock soll über die Oder nach Berlin. Polen hat auch die Schotten dicht. Derzeit geht gar nichts.
Ich wohne in Berlin und habe täglich beruflich viel Kontakt mit Menschen. Wenn ich alleine am Boot arbeite, dann stecke ich niemanden an und werde auch nicht angesteckt. Mehr Abstand als auf dem Boot, kann ich ja kaum haben. Weder an Land, noch im Wasser. Sehr ärgerlich, da ausgerechnet dieses Frühjahr mit zwei Booten, zwei Kranterminen, zwei Bootsüberführungen extrem durchorganisiert und verplant war.
Schauen wir, was kommt. Manche Regelungen sind sinnvoll, aber manches halte ich für absolut übertrieben. Kontaktverbot JA, Abstand halten JA, Schutz JA, alles sinnvoll, aber Reisebeschränkungen zwischen einzelnen Bundesländern? NEIN. Absolut sinnfrei, meiner Meinung nach. Alles wird sich nach Ostern stauen und stapeln, alles wird und muss ja wieder hochfahren. Dann ist COVID-19 aber noch lange nicht „weg“. Wir werden uns eh fast alle damit infizieren oder hatten es sogar schon. Damit müssen wir rechnen und leben. Wir strecken nur den Zeitraum etwas, wir stecken uns nicht alle gleichzeitig an.
Das ist MEINE Seite, MEIN Blog und MEINE Meinung. Ich arbeite in einem „systemrelevanten Beruf“ und sichere den „sozialen Frieden“. Klingt wichtig. Von uns spricht aber niemand. Wir sind da, weil man es von uns erwartet. Wir stehen nicht in den Medien, für uns klatscht niemand. Wir sind da, funktionieren. Von 40 Mitarbeitern habe ich grad noch ein Viertel zur Verfügung. Wir werden diese Krise überstehen und bin auch sicher, dass wir noch eine schöne Saison 2020 erleben werden. Dann eben mit etwas verspätetem Start.
Ach ja, ehe ich es vergesse…mit Herzproblemen und schwerem Asthma seit meinem 11. Lebensjahr gehöre auch ich zur Risikogruppe. Trotzdem steht mein Leben nicht still, es verlangsamt sich derzeit einfach. Auf dem Wasser wäre ich weitgehend sicher und könnte sehr gut allem entfliehen. Hier in der Bundeshauptstadt NICHT.
- Wo ist der Sinn, dass Kleingärtner in ihre Schrebergärten dürfen, wir aber nicht auf unsere Boote?
- Wo ist der Sinn, dass ich in meiner Wohnung/meinem Haus kein – „Kontaktverbot“ habe und eine Party veranstalten kann (was ich natürlich nicht tue)?
Ich habe 4 Kinder, die wir getrennt haben. 2 wohnen jetzt bei mir, 2 bei der Mutter, damit der Lagerkoller nicht zu groß wird. Ich gehe 9-10 Stunden am Tag arbeiten und die Kids sind in dieser Zeit auf sich alleine gestellt (mobiles Arbeiten für uns nicht möglich, da Systemüberlastung). Ich sehe meine Freundin seit 3 Wochen nicht, da sie auch 2 Kinder hat und wir das Ansteckungsrisiko minimieren wollen. Wir sind nicht leichtfertig und ganz sicher nicht unvorsichtig. Aber manche Entscheidungen gehen mir gehörig auf den Keks, auf den Doppelkeks!
Alles wird gut! Irgendwann. Bestimmt. Bleibt gesund!