Fenster wieder erneuern

Vor ca. 18 Jahren habe ich bei der Optima die Decksfenster erneuert und damals Bullauge zur besseren Belüftung einbauen lassen. Besonders über dem Herd eine sinnvolle Lösung.

Die damals verbauten Bullaugen wurden nun langsam undicht. Immer mal ein paar Tropfen bei Regen sind nicht schlimm, nerven aber auf Dauer.

Ich entschied mich jetzt für den Austausch und nach einiger Recherche und Abwägung kaufte ich Vetus Bullaugen aus Alu, die von der Größe her am besten passen sollten. 380 Euro für zwei Stück L, dafür mit Mückenschutzgittern inklusive.

Wir bauten die alten Fenster aus und bauten eine Schablone. Die neuen Fenster sind etwas größer. Sorgsam wurde gemessen, markiert, optisch abgewogen. Da die Plexiglasfenster keine gerade Linie haben, muss das optisch möglichst gut werden. Das Sägen im eingebauten Zustand war durchaus herausfordernd. Das Material schmolz nach dem Schnitt direkt wieder zusammen. Nach eingem Probieren funktionierte das dann aber ganz gut. Wir haben sehr genau gearbeitet und das Ergebnis lässt sich sehen. Ich bin sehr zufrieden. 2 Tage Arbeit mit großer Sorgfalt und 2 Personen.

alte Fenster innen
Alte Fenster von aussen
alten Ausschnitt vergrößern
Schablone zum Anzeichen gebaut
Abkleben, damit dir Säge nicht kratzt
mein Lieblingshelfer
looks good

Danke Sönke

An dieser Stelle auch nochmal mein ausdrücklicher Dank an Sönke Roever für die netten privaten Infos bezüglich der Haltbarkeit und Langzeiterfahrung mit dem Material von der Firma Rosch.

Aufgrund seiner Seite

www.blauwasser.de

bin ich erst auf diese Firma gestoßen. Von Flexiteak, Permateak etc. war ich nicht sehr angetan. Entweder sagte mir die Optik oder Haptik der Produkte nicht zu, oder es gab keine oder sehr verspätete Antworten auf meine konkreten Anfragen. Das war bei Rosch ganz anders. Schneller Kontakt, telefonische Beratung, stete Anpassung des Angebots auf weitere Ideen meinerseits, schnelle Schablonenabnahme und letztlich auch ein extrem fairer Preis.

Sönkes ganz private Infos waren das I-Tüpfelchen meiner Entscheidung und nun freue ich mich wie ein Schneekönig auf das neue Deck.

Bis dahin warten noch tausend andere Ideen. Fenster, noch ein bisschen Elektrik, neuer Autopilot, Ankerhalterung am Bug… Der Winter wird kurz und teuer 😂

Sönke, nächstes Jahr gibt’s mehrere Getränke auf mich 👍 und wir segeln nicht wieder täglich aneinander vorbei. Vielen Dank!

Deck Schablonen

… heute am späten Nachmittag war die Firma Rosch aus Hamburg bei uns im Verein und hat die Schablonen fürs Deck angefertigt. Dazu haben drei Personen auf dicker Folie mit Edding die Ränder der vertieften Flächen nachgezogen.

Sie waren von unserer exzellenten Vorbereitung des Decks begeistert 👍☺️

Ich habe mich nach guter Beratung nun doch für den Farbton „Ash“ entschieden, da ich keinen „Neuboot Look“ erzeugen möchte, sondern eher ein gut gepflegtes gebrauchtes Teakdeck imitieren möchte, was wohl besser zu einem 43 Jahre alten Klassiker passt.

Das Material wird in England hergestellt, die Firma Rosch sitzt bei Hamburg und fertigt daraus mein neues Deck. Inklusive Fischgrät und Laibungen natürlich. Dann wird im Frühjahr das Deck aufgeklebt und die Fugen gezogen, wenn es warm genug ist. Tendenz geht in Richtung April.

Kann es kaum erwarten.

Deck muss weg

… lautet der reißerische Aufmacher dieses Beitrags.

Genauer: der 43 Jahre alte Decksbelag meiner Optima 92, der sogenannte Treadmasterbelag, ist hart, porös und hat nach den vielen Jahren seinen Zweck mehr als erfüllt. Es ist ein harter Gummibelag, der vollflächig mit Sikaflex im Baujahr 1980 verklebt wurde.

Als Optionen habe ich über die Jahre vieles angedacht. Überstreichen mit Interdeck oder Treadmasterfarbe. Leier ist der Belag einfach zu kaputt und porös. Dann habe ich mit Kiwi Grip experimentiert. Tolles Produkt, aber nicht hochwertig genug für speziell dieses Boot. Letztlich habe ich mich für ein Kunststoffteakdeck entschieden. Dazu später mehr.

Vorher muss erstmal der alte Belag runter. Nach viel Recherche entschied ich mich für Stechbeitel, Ziehklinge und elektrischen Multimaster mit festen und flexiblen Spachtelaufsätzen.

Um es kurz zu machen… es war sie nervigste Arbeit, die ich jemals an Booten gearbeitet habe. Der Gummibelag brauchte etwa 16 Stunden, die er in kleinen Stückchen abgeschabt war. Dann brauchte es 14 weitere Stunden um die Sikakleberückstände abzukratzen. Es gingen diverse Spachtel drauf. Leider ließen sich auch an den Rändern nicht immer Gelcoatabplatzer vermeiden, aber die Schäden halten sich aufgrund der sehr vorsichtigen Arbeit in Grenzen. Letztlich wurde das Deck mit 80er Körnung mit dem Dreieckschleifer abgeschliffen und kleine Katscher im Deck mit Epoxy versiegelt.

Insgesamt gingen etwas über 30 Arbeitsstunden nur in die Entfernung des Decks. Mein Bootsbauer nimmt 75 Euro die Stunde… Hat sich also gelohnt. Selbst ist der Seebär.

Jetzt können die Schablonen für das neue Deck angefertigt werden.

Die Jamboree bekommt genau das, was sie verdient hat.

Winterarbeiten an der Jamboree haben begonnen

Ein Boot ist verkauft, das andere wird seltenst benutzt (da nur Badeboot) also wird die Zeit und Energie jetzt in die Optima 92 gesteckt. Das Boot steht seit einem Jahr an Land und ab der nächsten Saison soll es richtig schön sein, also noch schöner, als jetzt.

Die einzige offene „Baustelle“ , die ich eigentlich schon vor 16 Jahren, vor dem Verkauf, angehen wollte, aber immer geschoben habe da nicht wirklich nötig, war der neue Decksbelag.

Original ist auf der Optima der braune Treadmasterbelag verklebt, ein Gummibelag mit Noppen. Chapeau, dass er nun 43 Jahre lang gehalten hat, er hat sein Geld verdient und den Zweck mehr als erfüllt.

Nun gab es verschiedene Überlegungen. Mit Treadmasterfarbe streichen… ist nur ein Verzögern des notwendigen Austausches. Runterkratzen und mit Kiwi Grip das Deck streichen. Farbe besorgt, Probeanstriche gemacht und sehr zufriedenstellend, aber wird der schönen Jamboree irgendwie nicht gerecht. Neuen Treadmasterbelag bestellen… kostet viel Geld und wird nicht schöner, nur neuer.

Letztlich bin ich über die Seite von Sönke Roever „Blauwasser.de“ auf die Firma Rosch in Hamburg gestoßen. Er scheint damit sehr zufrieden zu sein, hat seine berühmte Hippopotamus damit ja auch belegen lassen. Kurzum… Angebot eingeholt. Wenn, dann richtig. Ich werde den Belag runterziehen, eine üble Arbeit. Dann kommen die Handwerker der Firma Rosch aus Hamburg nach Berlin, nehmen Schablonen ab und dann wird das Kunststoffteakdeck in England gefertigt. Im Frühjahr kommen sie dann wieder und verkleben das auf meinem Boot. Das sollte dann bis zum Bootskebensende reichen.

Ich habe mir diverse Farbmuster schicken lassen und habe mich letztlich, auch durch die Beratung von guten Freunden, für „Traditional“ entschieden. Eine braune Teakholzfarbe, aber eben nicht ganz wie ein Neuboot, das würde nicht passen. Zunächst hätte ich ein graues Deck favorisiert, jedoch wieder verworfen, da mein Boot ja aus der „braunen Ära“ von Willi Dehler stammt. Brauner Mast, braune Beschläge etc. Das soll auch so bleiben. Von daher passt ein brauner Holzton am Besten für mich.

Rechts unten, das wirds wohl werden
Überall mal angelegt um zu testen

So wirds wohl werden, werde berichten. Morgen geht’s los. Cutter, Multimaster mit Schaber ist am Start. Mal schauen, wie gut es sich lösen lässt. Die Baustelle ist eröffnet.

Zwischendurch mal Zeesboot Regatta

Bootlos am Meer, nachdem ich meine Dehler 36cws verkauft habe..daher kam es gerade recht, dass ich auf dem 98 Jahre alten Zeesboot „Ghost“ aus Mönkebude die Regatta miterleben durfte. Wir machten Filmaufnahmen, ich mit der GoPro, mein Freund Stefan mit der Drohne und nebenbei nahmen wir an der Leichtwind Regatta teil, als einziger Klassiker zwischen den modernen Tupperdosen. Es hat viel Spaß gemacht, ein ganz großartiger Tag mit netten Leuten auf dem Wasser bei allerbesten Wetter.

Am Ende reichte es für Platz 4 in unserer Gruppe, aber darauf kam es gar nicht an.

Einige Impressionen für Euch, meine lieben LeserInnen.

Lüder war der Steuermann
Unser Taktiker
Regattastart
Die Kühlbox hatte die Batterie leergesaugt. Kaltes Bier oder Motorstart… Das kalte Bier war lecker 😂

schnelle Entscheidung

#nichtzuvielnachdenken, #Bauchentscheidenlassen, #dreibootesindeineszuviel, #zuvielbootfuereineperson, #optimamoechteichnichtverkaufen#ganzenurlaubgegruebelt, #sehrguteentscheidungfielschwer, #wielerneichnetteleutekennen

Jede Menge „Hashtags“ würden meine Kids benutzen, die Jugend von heute…man könnte diese Liste endlos fortführen. Mache ich aber nicht, denn wir sind hier auf meinem Blog, nicht bei Gesichtsbuch, Instent Camera-Telegram oder Gezwitscher.

Wikipedia sagt:

Als Hashtag wird die Kombination aus Wort oder Wortkombination und vorangestellter Raute (#) bezeichnet. Mit Hilfe von Hashtags können Konversationen oder Postings auf sozialen Netzwerken zu einem bestimmten Begriff (Tag bzw. Metatag) gezielt aufgelistet oder gesucht werden.

Was ich damit ausdrücken möchte?

Seitdem ich die Optima inseriert habe, gab es eine Reihe Interessenten und ich hätte sie mehrfach gut verkaufen können. Einige Interessenten entpuppten sich als Schwätzer, Schaumschläger, manche wollten ausgerechnet mir meine Optima erklären, und warum was wie zu teuer wäre… Egal. Ich habe sie den Herrschaften NICHT verkauft, habe es nicht übers Herz gebracht. Zumal ich auch immer noch Kontakt zu dem inzwischen 85 jährigen Ersteigner Herrn Petersen habe und auch zu meinen Käufern/Zurückverkäufern, der Familie Singler, immer noch netten Kontakt halte.

Die Optima hat eine ganz besondere Historie mit der ich ganz eng verknüpft bin. Hier habe ich das erste Mal vor Seekrankheit gekotzt, „übergeben“ würde dem nicht gerecht werden. Hier habe ich meine Schwester beim „Übergeben“ (sie ist schließlich eine Dame) gefilmt, das muss Ende der 80er Jahre gewesen sein. Mein Vater sitzt gedanklich noch in jeder Ecke (vor fast 8 Jahren schon verstorben), meine Mutter höre ich immer noch motzen (auch schon seit 2011 nicht mehr bei uns) …

Den ganzen Urlaub lang musste mein lieber Freund Klaus mit mir FÜR und WIDER diskutieren, zumal die Dehler 36cws tatsächlich die Erfüllung des sportlichen Fahrtensegelns voll erfüllt hat. Optima weg? 36cws weg? Beide weg? Beide behalten? Ein ewiges Hin und Her. Meine Segelfreunde Tobi und Toby wurden ständig um Rat gefragt… So nehme mir doch jemand die Entscheidung ab!!!

Immer wieder kam ich in 2023 dazu, dass ich die Optima nicht verkaufen kann. Aber nur rumstehen lassen? Ins Wasser kann ich sie in Köpenick auch nicht bringen, da spielt mein Verein nicht mit. Mein anderer Verein ist in Spandau, quer durch die Stadt, da bin ich schneller in Mönkebude…

Bla, Doppelbla, Dreifachbla…

Ich habe die Dehler 36cws direkt nach dem Urlaub spontan mal inseriert. Selbstverständlich kann ich nicht die ca. 65000 Euro wieder aufrufen, die mich das Boot mit allen Reparaturen letztlich gekostet hat, aber verbuchen wir das einfach unter Spaß, unheimlich viel Spaß.

Mit dem, was kam, hatte ich nicht gerechnet. Ich wurde von ernsthaften Anfragen überlaufen. Ich nahm zu den ersten Dreien Kontakt auf und dann nahm ich die Anzeige aus dem Netz. Die Kommunikation mit den ersten Interessenten war so nett, dass ich sie zur Besichtigung einlud. Sie kommen auch aus der Dehler Ecke, kennen mein Dehlerboote-Forum und interessanterweise auch meinen kleinen Blog. Sie hatten ursprünglich überlegt, meine Optima anzuschauen, sich dann aber entschieden, dass sie auch eine Dehler 36cws haben möchten.

Gesagt, getan. Das Boot war noch voll im Urlaubsmodus, ich war ja grad erst wieder aus Schweden zurück. Alles war voller privater Dinge, aber nun gut. Boot wurde gewaschen und ausgesaugt und schon standen die beiden vor mir.

Der sympatische beiderseitige Eindruck bestätigte sich sofort. Die Vitamin Sea wurde besichtigt, wir krochen in wirklich jede Ecke des Bootes. Im Vorfeld hatte ich schon das ausführliche Exposé, den Vertrag und die unfassbare Rechnungsdokumentation des Motors per Email zukommen lassen. Nachdem nach der Besichtigung volle Zufriedenheit herrschte, wollte die beiden gerne Probesegeln. Leichter Wind bei 2 Bft. ließ das Boot wie gewohnt sehr ordentlich laufen und überzeugte wohl. Es war ein herrlicher Tag. Dann besprachen die beiden sich, es gab eine kurze, extrem faire Verhandlung und wir reichten uns die Hand. Den Vertrag hätte es gar nicht gebraucht, so vertrauensvoll lief das alles ab. Wir machten trotzdem den Schriftkram fertig und ich räumte mein Boot aus. Dabei half mir zum Glück mein Freund Stefan, der Ex Hafenmeister.

Zack, Boom, Bähm. Weg ist sie.

Das Boot kommt in unfassbar nette, junge, dynamische Hände. Wir werden sicher den Kontakt halten.

Wie sagte die Käuferin bei der Verabschiedung? Wir bedanken uns, dass Du uns das Boot verkauft hast. Wir sind glücklich, es von dem „legandären“ Stephan gekauft zu haben. Ich war ziemlich sprachlos, bin ich doch alles andere, als legendär. Ich würde mich maximal als gut vernetzt in der Szene bezeichnen.

Krass, wie nett so ein Deal laufen kann.

Fazit meines Blogeintrags: Die Vitamin Sea ist verkauft und ich behalte die Optima.

Der Alte rechts im Bild, links die Jugend von heute 😊

Tag 26 – Swinemünde – Mönkebude

Wir staften in den letzten Tag mit einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit bei bester Sonne. Danach legen wir ab und fahren unter Motor durch die Kaiserfahrt ins Stettiner Haff. Dort setzen wir Segel und segeln bei ganz leichtem Wind an Altwarp vorbei. Alle fahren unter Motor, wir segeln. Dann ist aber der Wind ganz weg, spiegelglattes Wasser. Wir holen die Segel ein und fahren das letzte Stück dann auch unter Motor nach Mönkebude. Nach 17.5 Seemeilen machen wir letztmalig fest in diesem Urlaub. Wir werden nett von Tobi empfangen, der uns die Festmacher annimmt. Das war unser Urlaub 2023.

Fazit:

26 Tage Urlaub, 21 Törns, 757 Seemeilen. Ziel Visby erreicht und sogar ein Stück weiter. Ein ganz großartiger Urlaub geht zu Ende. Klaus und ich haben perfekt harmoniert. Ein absut entspannter und erfüllender Urlaub.

Kaiserfahrt
Leichtwindsegeln
spiegelglattes Wasser
Mönkebude hat uns wieder
Segel wegpacken
Ende

Tag 25 – Rønne Swinemünde

Aufstehen kurz vor 6 Uhr, Katzenwäsche, Brötchen backen, Boot klarieren und ab geht’s. 73 Seemeilen liegen vor uns.

Wir legen um 6.40 Uhr ab und setzen direkt die Segel. Aufgrund des SW Windes können wir einen guten Amwindkurs laufen, die erste Zeit sogar 3-4 Bft. Wir segeln auch dem Regen über Bornholm davon. Es rauscht und läuft super. Nach 40 Seemeilen ist dann aber der Wind plötzlich weg, eher als vorhergesagt. Wir setzen noch die Topgenua, aber auch das reicht nicht. Wir wollen vor dem Dunkelwerden ankommen, daher brauchen wir 5 Knoten im Schnitt. Also läuft der Motor. Anfänglich schieben die Segel noch etwas mit, dann packen wir die Segel.ein, da kein Lüftchen mehr weht. Wir lesen oder träumen vor uns hin. Die Sonne brutzelt. Dann kommt Land in Sicht und um 19.20 Uhr machen wir nach 73 Seemeilen und 12.30 Stunden in Świnoujście fest. Wir werden von Mücken genervt und gehen noch in der Hafentaverne essen. Feierabend. Fast zu Hause.