Wecker auf 7 Uhr, Start um 8 Uhr. Wir haben 50 Seemeilen vor der Nase, keine Kleinigkeit. Immerhin scheint die Sonne und der Wind scheint stabil um die 4 Bft. zu sein.
Wir legen ab und motoren bis zur Nordspitze Ölands, da der Wind noch schläft, bzw. wir sehr dicht unter Land fahren und in der Abdeckung sind. Dann kräuselt sich das Wasser und wir reißen die Lappen hoch. Schon läuft die Kiste mit über 7 Knoten auf Halbwindkurs. Zufrieden mit der Welt lassen wir den Autopiloten laufen. Dann lässt der Wind etwas nach und wir setzen das große Vorsegel. Mit der freifliegenden Rollgenua sind wir gut aufgestellt und rauschen im Schnitt mit 6.2 Knoten in Richtung Gotland. Es bedeckt sich zwischendurch, reißt dann aber wieder auf. Wir lesen und lassen das Boot laufen. Den ganzen Tag über liefern wir uns eine inoffizielle Privatregatta mit einer X45. Sie kommt zwar näher, holt aber bis zum Schluß nicht ganz auf. Die letzten zwei Stunden stehe ich ehrgeizig am Steuer, um nicht kurz vor Schluß doch noch überholt zu werden. Wobei ich wirklich erstaunt bin, wie gut der Autopilot steuert.
Um Punkt 16 Uhr laufen wir in den Hafen von Visby ein. 50 Seemeilen pures Segel Glück liegen hinter uns.
Nun haben wir unser Ziel erreicht, quasi genau auch zeitlich Halbzeit, trotz der widrigen Bedingungen der letzten Woche.
Dann machen wir uns auf die Stadt zu erkunden. Visby ist unglaublich schön, ursprünglich, mittelalterlich. Zudem kommen wir auch noch zu den letzten zwei Tagen des jährlichen Mittelalterspektakels an. Hier kommen aus ganz Europa Mitgelalterfans und feiern gemeinsam in klassischen Trachten. Überall Wikinger…
Es ist noch schöner als erwartet, wir bleiben auf jeden Fall einen Tag hier.
Visby sollte keinem Salzbuckel auf der Karte fehlen. Absolute Empfehlung!