Früh morgens beim Frühstück haben wir das Wetterfenster analysiert und besprochen. Leider hält die westliche Starkwindlage schon seit Tagen an und es wird sich auch in der kommenden Woche nur sporadisch erholen. Oslo ist jetzt leicht erreichbar, aber wir haben dann echte Probleme wieder aus dem Oslo Fjord rauszukommen und gen Süden zu segeln… WENN sich die Wettervorhersage denn bestätigt… aber sie zu ignorieren wäre leichtfertig! Also ist Norwegen knapp 30 Meilen vor der norwegischen Grenze für dieses Jahr gestorben. Wir werden immerhin nah dran.
Wir beschließen den selben Weg zurück zu fahren und dann Orust zu umrunden, damit wir in geschütztem Fahrwasser bleiben. Klaus wird telefonisch informiert, dass wir uns dann Samstag in Göteborg treffen, statt in Oslo. Zum Glück ist er sehr flexibel.
Auf dem Rückweg bestätigt sich dann unsere Einschätzung, dass der Wind eher zunimmt, als abnimmt. In Böen sind es deutlich 7 Windstärken und wenn wir über freie, etwas ungeschützte Flächen fahren, bekommen wir richtig Wind und Wellen auf die Nase. Der Motor lauft den ganzen Tag fleißig und schiebt uns tapfer gegen hohe Wellen, Strom und Wind. Es wird wieder mal nass, sehr nass, obwohl immerhin die Sonne scheint. 31 Seemeilen, olle Bolzerei, wieder direkt an den Felsen und auf Legerwall… die Rollfock zeitweise einen Zipfel weit ausgerollt, damit sie uns als Stützsegel stabilisiert. Abends um kurz nach 18 Uhr sind wir dann wieder in Ellös. Beim Anleger geht der Motor aus. Ich fahre einen Notanleger mit letzter Fahrt in Boot und wir machen fest. Norbert checkt die beiden Dieselfilter und reinigt sie. Wasser im Diesel… Nach über 200l, die wir diese Saison durchgejagt haben, nicht ungewöhnlich… Hätte aber auch nicht eher passieren dürfen, als wir ein paar Meter neben den Felsen bei auflandigem Starkwind motort sind🙈
Abends gehen wir dann essen und fallen müde in die Kojen. Es wird eine schaukelige und unruhige Nacht, da der Wind voll auf den Häfen drückt.
6 Stunden Fahrt für 31 Seemeilen.
449 Meilen auf der Urlaubslogge
Oben Diesel, unten Wasser…
Das ist mal wieder sehr schön und nachvollziehbar geschrieben, so dass ich schon mit Euch mitfiebere.
Alles Gute für die Weiterfahrt!