Karlskrona – Torhamn

11 Seemeilen heute im Kielwasser…

Der erste Regen im Urlaub, der länger durchhielt. In der Nacht begann es zu regnen und wir checkten die Wetterapps, wann es denn besser werden würde.

Gegen 12.35 klappten wir das Cockpitverdeck nach hinten und machten die Leinen los. Wir fuhren in den Nachbarhafen und tanken dort 50l Diesel für 1500 SEK. Dann motorten wir bei völliger Windarmut durch die Schären. Wir legten den Kurs durch die Möcklusundbron, da diese 18m Durchfahrtshöhe hat. Es nieselte beständig, aber das Ölzeug hielt uns ja trocken. Wunderschöne Landschaft zoge vorbei und ich hatte den Kurs so abgesteckt, dass wir an einigen schönen Häfen vorbei kommen. Wir wollten dann überall mal reinschauen und dann bleiben, wo es gefällt. Torhamn, Stenshamn bis Utklippan waren anvisiert. Um 15 Uhr lag Torhamn vor der Nase und wir schauten mal rein. Da es uns spontan so gut gefiel, machten wir die Leinen im kleinen gemütlichen Hafenbecken fest und blieben gleich hier. Diesen Urlaub werden keine Meilen gefressen, der Weg ist das Ziel.

Gegen 19 Uhr hörte es auch auf zu regnen und wir spazierten in der näheren Umgebung herum. Schön ist es hier.

Regentag
Einfahrt Torhamn

Karön – Karlskrona

Der Abend war dann doch noch ziemlich laut, da die Motorbootfreunde ihre Außenbeleuchtung und Aussenlautsprecher testen mussten.

Der Morgen begann trübe und vernieselt. Nach dem obligatorischen ausführlichen Frühstück machten wir das Boot klar. Um 10.50 Uhr machten wir auf Karön sie Leinen los. Eine wirklich schöne Insel wird uns in Erinnerung bleiben, man sollte jedoch vielleicht nicht am Wochenende hier sein. Da kommen die Schweden und feiern.

Bei sehr wenig Wind motorten wir zwischen den Schären. Aussen, auf der offenen Seeseite vor Hasslö, wurde es dann sehr schaukelig. Hier stand die Welle genau in den Sund. Vor der Hasslöbron mussten wir knapp 40 Minuten warten, bis die Dehbrücke öffnete. Nach der Hasslöbron kam dann der Wind optimal und wir konnten mit zwei anderen deutschen Booten eine Vorsegelregatta segeln. Bis Karlskrona lief es wie auf Schienen mit über 5 bis 6 Knoten.

Hasslöbron
Vorsegelregatta
Karlskrona Skyline

Um 14.20.Uhr machten wir dann in der Stadtmarina die Leinen fest

Wir besichtigten das tolle Marine Museum. Eintritt kostenfrei und wirklich imposant. Zwei U Boote, mehrere Marinekreuzer und diverse Dinge aus der alten Zeit haben uns beeindruckt.

22 Seemeilen im Kielwasser

Tjärö – Ekenäs auf Karön

Es fällt uns schwer in die Gänge zu kommen um bei schönstem Wetter diesen traumhaft schönen Flecken Erde zu verlassen. Mittags erst machen wir sie Leinen los und setzten die Segel. Zwei Stunden lang segeln wir durch die Schärenlandschaft und nehmen den nächsten Tipp eines Segelkameraden wahr… Der kleine Hafen gegenüber von Ronnebyhamn auf der Insel Karön.

Wir machen an der Heckboje fest und liegen sehr schön. Die Insel wurde uns als wunderschön versprochen und das hält sie auch. Ein schöner Spaziergang durch wilde Natur und alten mondänen Villen begeisterte uns. Abends kamen dann die Wochenendschweden mit ihren Motorbooten und es wurde etwas trubelig.

Trotzdem ein absoluter Tip hier!

11 Seemeilen heute im Kielwasser

Hanö – Karlshamn – Tjärö

Nach einem wunderwunderwunderschönen Sonnenuntergang auf Hanö kochen wir in die Koje. Ausschlafen ist angesagt, hier sind jetzt die Etappen kurz.

Wir legten gegen 11 Uhr auf Hanö bei absoluter Flaute ab. Bei der Überfahrt nach Karlshamn wehte kein Lüftchen.

Vor Karlshamn kamen die ersten Schären in Sicht, die Zufahrt auf Karlsham jedoch war wegen der Industrie weniger romantisch.

Vorbei an der Festung fuhren wir direkt in die Stadt, Ziel war nur einkaufen. Es musste nicht schön sein. Anleger um 12.50 Uhr nach ca. 10 Seemeilen. Wir ließen bei Willys dann 76 Euro und legten um 14.20 Uhr wieder ab. Die Stadt haben wir nicht weiter besichtigt, uns zog die Natur von hier weg.

Weiter ging es dann durch die Schären hindurch, auch mal ab vom Hauptfahrwasser durch den Mulo Sind an Västra Bokö vorbei weiter durch den Boköfjärdenum um dann gegen 16 Uhr im kleinen Hafen von Tjärö festzumachen. Hier liegen wir vor Heckboje in traumhafter Natur. Es ist fantastisch hier. Wir wollen nie mehr hier weg.

Heute 20 Seemeilen und gewaltige Eindrücke im Kielwasser.

Nach

Simrishamn – Hanö

Der Wind ist weg, dafür jetzt Windstille. Wieder haben „Windy“ und „Windfinder“ Unrecht. Diese Unzuverlässigkeit der Vorhersagen nervt langsam.

Wir legen um 9.40 Uhr ab und motoren bei Spiegel glatter See am militärischen Sperrgebiet vorbei. Hier wird tatsächlich geschossen. Der Wind kommt nicht und wir sind heute ein Motorboot. Ereignislose 5 Stunden und 30 Seemeilen später legen wir auf der Insel Hanö im Hafen an. Wunderschöne Insel. Da es schon recht voll hier ist, nehmen wir den exklusiven Liegeplatz an der Hafeneinfahrt. Wir liegen super und haben das ganze Hafen Kino für uns.

Eine super nette ältere Hafenmeisterin gibt uns etliche Karten und Broschüren dazu und wir fühlen uns super wohl hier. Selbst die Toiletten sind hübsch eingerichtet und mit Blümchen geschmückt. Hübscher Hafen, sollte man gesehen haben.

Der Planet brennt
Hanö voraus
Kein Mangel an Hafenkarren
Wunderschöner Hafen
… und geschmackvolle Hafen toilette

Simrishamn – Hafentag

Mal einen Tag verweilen, den starken Wind abwettern, einkaufen, nichts tun… Das war unser Programm am 14.06.22. Wir haben ja Urlaub und wollen diesmal keine Meilenfresser sein, wie sonst so oft.

Sperrgebiet – betrifft uns auf dem Weg nach Hanö.
Und wie immer in Schweden – Blumen vor den Türen
Bestrickte Regenrinnen
Kirche Simrishamn
Das Rathaus
Reichstelefonzelle aus dem letzten Jahrhundert

Kaeseberga – Simrishamn

Am 13.06.22 verlegten wir erst die Jamboree auf die andere Hafenseite, da die Stadtarbeiter begonnen hatten, die Hafenanlage zu kärchern. Nach dem Frühstück wanderten wir dann ca. 600m auf den nächsten Berg. Hier gibt es das berühmte „Stonehenge von Schweden“ die „Ales Stenars“ (die alten Steine). Die stammen aus dem 6 Jahrhundert n.Chr. und es ist nicht eindeutig geklärt, warum diese Steine dort in Schiffsform aufgestellt wurden.

Um 11.40 Uhr legten wir dann ab und es wurde kabbelig. 4 bis 5 Bft. von achtern ließen die Jamboree unter Fock laufend ordentlich schaukeln. Um die Ecke in die Hanöbucht abgebogen war dann das Wasser ruhiger, aber der Wind drehte vorlicher. So setzten wir auch das Großsegel und es wurde ein wilder Ritt. Erst an Skillinge vorbei, dann ließen wir Brantevik an Backbord liegen und hämmerten mit viel Dampf nach Simrishamn. Hier legten wir um 15.30 Uhr nach 18.5 Seemeilen an. Große neue Marina, 255 SEK Liegegeld. Wir könnten endlich duschen und gingen dann in der Storgatan schön essen.

Kaeseberga
Ales Stenars
Simrishamn

Lohme – Kaeseberga – Simrishamn

Am 12.06.22 legten wir in Lohme gegen 8.10 Uhr ab und motorten gen Norden. WINDY hatte und 4 Bft. versprochen, es waren nichtmal 1 Bft. Also lief die Dieselgenua. Wir probierten mit dem Gennaker etwas zu optimieren und ab etwa Höhe des Windparks zwischen Rügen und Bornholm lief es dann auch unter segeln. Später wurden es dann noch die 4 Bft. Und wir konnten die schwedische Südküste unter Vollzeug anlaufen. Unser Ziel war Kaeseberga, weil gut gelegen für unseren Sprung in die Hanöbucht und wir kennen den Hafen noch nicht.

Gegen 18 Uhr liefen wir nach 52.3 Seemeilen in Kaeseberga ein.

Schöner kleiner Hafen. Leider wurden grad die Sanitäranlagen erneuert, so dass wir nur Dixiklos und keine Dusche zur Verfügung hatten. Nun ja.

Insgesamt selten so eine ruhige Überfahrt von Rügen nach Norden gehabt.

Urlaub 2022

Drei Wochen Urlaub waren geplant. Eigentlich zu viert. Dann sagten zwei Segler nacheinander aus persönlichen Gründen ab. So what?! Also blieben Norbert und ich übrig. Allerdings wurden aus den drei Wochen dann nur zweieinhalb, da Norbert aus beruflichen Gründen nicht eher weg kam. So nutzte ich einige Tage alleine an Bord in Mönkebude um einiges fertig zu machen und in Urlaubsstimmung zu kommen.

8.6.22- Mittwoch Abend, gegen 21 Uhr reiste Norbert an und wir verstauten alles im Boot.

9.6.22

Wir ließen es ruhig angehen, fuhren nach Ueckermünde zum Einkaufen und legten dann Nachmittags ab. Um 16.45 Uhr nahmen wir die Brückenöffnung Zecherin und wollten eigentlich ins Usedomer Achterwasser nach Netzelkow. Als dann jedoch eine Regenfront aufkam legten wir spontan in Rankwitz an. Hier liegt auch mein alter Spaekhugger, den ich im Winter verkauft hatte, und wartet auf weitere Überführung nach Großenbrode. Ein schöner Abend an Bord und ein unfassbar schöner Sonnenuntergang rundeten den ersten Tag ab. Es wurde spät an Bord und alkoholisch war der Abend auch 😁 16 Seemeilen im Kielwasser

Karnin
Brücke Zecherin
Rankwitz
Mein schöner alter Spaeki
Frische Currywurst

10.6.22

Wir schliefen in Ruhe aus und frühstücken ausgiebig. Leider ist Rankwitz derzeit eine Baustelle, es entsteht ein Hotelkomplex direkt am Hafen. Um die Brückenöffnung Wolgast um 12.45 Uhr zu bekommen, legten wir gegen 10.10 Uhr ab und motorten Richtung Wolgast die Peene hinauf. Im Wolgaster Stadthafen machten wir eine halbe Stunde lang fest. Nach der Brückenöffnung legten wir Kurs auf Kröslin, da ich eine wichtige Email ausdrucken lassen musste. Dies klappte wunderbar und wir verholten nach Nebenan nach Freest in den Vereinshafen. Eingebettet im Schilf lagen wir höchst idyllisch und gingen dann sehr lecker in der Hafentaverne essen. Die alte Hanse 291 „Gegenwind“ von Klaus und Susanne liegt auch hier und wir schickten davon Fotos nach Berlin. Keine Stunde später standen die beiden bei uns am Boot. Sie wurden zu einer Regatta rund Oye eingeladen und zufälligerweise genau heute hier auf ihrem alten Boot. Die Welt ist so klein, unglaublich. 😅 Aus Peenemünde schallten bis tief in die Nacht Elekteobeats herüber und ließen uns schlecht einschlafen. Hier war ein Festival im Gange. 20 Seemeilen im Kielwasser

Wolgast
Klappbrücke Wolgast
Kröslin
Freest
Einfahrt zum Vereinshafen
Die Gegenwind

11.6.22

Während wir unser Boot klar für die Ostsee machten kamen Klaus und Susanne nochmal vorbei. Sie hatten Steuermannsbesprechung auf dem Gelände. Um 10.20 Uhr legten wir dann bei fast keinem Wind ab, Kurs Ostsee, an Sassnitz vorbei nach Lohme. Auch dieser Tag war ein Motortag – kein Wind. Dafür brannte die Sonne und zwischendurch erwischte uns „Wetter“ vor Sassnitz. Gegen 16 Uhr legten wir in Lohme bei schönstem Wetter an. Bisher sind wir ein Motorboot, daher tankte ich 2x10l Diesel nach. Morgen wollen wir dann nach Schweden hüpfen. 32 Seemeilen im Kielwasser

Kreisefelsen von Rügen
Lohme

Saisonupdate

Viel passiert dieses Jahr.Kurzfassung:Liegeplatz in Berlin im Verein gekündigt. Die Jamboree bleibt an der Ostsee, bzw. im Winterlager in meinem neuen Verein „SC Brise“ direkt neben unserem Grundstück in Berlin Köpenick. So kann ich dann im Winter viel öfter und mehr am Boot arbeiten und die weiten Wege sparen.Seit Anfang April liegt die Jamboree jetzt schon wieder in Mönkebude und wir waren fast jedes Wochenende an Bord. Einfach Meer Zeit an Bord :-)Demnächst steht der Urlaub vor der Tür. Mal schauen, wo der Weg und hinführt. Danzig, Südschweden, Bornholm oder doch dänische Südsee? Egal !Nebenbei auch sehr viel Zeit auf dem 15er Jolli gewesen und schöne Segeltörns auf der Dahme gehabt. Auch das war eine sehr gute Entscheidung in Sachen Lebensqualität.