Jamboree zurück gekauft – der Kreis schließt sich

Am 04.10.1987, ich war 13 Jahre alt, kaufte mein Vater für unsere Familie eine Optima 92 aus erster Hand, damals gerade 7 Jahre alt. Das Boot kostete gebraucht fast 80.000 DM, unfassbar viel Geld für uns damals. In den folgenden Jahren verbrachten wir einen Großteil unserer Kindheit und Jugend auf diesem Boot. Viele schöne Segelreisen haben wir in unserer Erinnerung.Leider werden auch Eltern älter und irgendwann ging es nicht mehr. Die Jamboree sollte verkauft werden, damit ein Wohnmobil angeschafft werden konnte. Inzwischen hatte ich eine eigene Familie und kaufte meinen Eltern das Boot am 25.07.2004 ab. In den kommenden zwei Jahren unterzogen wir das Boot einem großen Refit und steckten viel Geld und Zeit in das Boot. Wie das Leben so spielt…wir kauften wir ein Haus und aus einem Kind wurden vier Kinder. Daher musste ich am 19.03.2006 die schwere Entscheidung treffen und das Boot verkaufen. Diese Entscheidung bereute ich fortan und es folgte eine ruhelose Bootswechselkarriere aus diversen Gründen (hier auch im Bereich „Bootshistorie“ nachzulesen). All die Jahre schaute ich immer wieder im Internet nach Infos, ob irgendwo das Boot auftauchte. Ich hatte sogar sporadischen Kontakt zu den Eignern.Inzwischen sind beide Eltern leider viel zu früh verstorben und die Emotionen bezüglich dieses einen Bootes wurde immer aufdringlicher.Ich besaß ein wahres Traumboot, meine X-95 „Chillax“, und hatte mich erst im Herbst 2019 mit einem sehr guten Freund entschieden, dass wir uns zusätzlich in Eignergemeinschaft die „Aldebaran“, eine Westerly 35 Falcon, zu kaufen. Dieses Boot ist allerdings ziemlich zuwendungsbedürftig, aber riesig groß und ein richtiges Weltumseglerboot mit allem Drum und Dran.Der Plan ab 2020: Westerly 35 Falcon an der See, X-95 binnen als Racer und Badeboot. J könnte schlechter sein JPlötzlich tauchte, quasi direkt nach Vertragsunterschrift der Westerly, unsere alte Jamboree in einer Verkaufsanzeige auf und das Kopfkino begann sich schneller zu drehen. Kontaktaufnahme, Emails, WhatsApp Nachrichten, Bilderversand via Dropbox… Ich hatte grad 9700 Euro in ein neues Rigg der Chillax investiert und es gab keinen schlechteren Zeitpunkt um ein solch grandioses Boot wie die X-95 zu verkaufen. Aber 3 Boote, das geht nun wirklich nicht. Daher wurde die X-95 kurzfristig Anfang des Jahres inseriert. Trotz der schwierigen Bootsmarktlage hatte ich diverse Anfragen und Interessenten und so ergab es sich, dass die X-95 innerhalb von 4 Wochen einen neuen Eigner fand. Das Boot wurde, natürlich viel zu günstig, aber in gute Hände verkauft und wird künftig wieder in meiner Nähe am Stettiner Haff unterwegs sein.Der Weg war nun frei für den Rückkauf unseres Familienbootes. Wir verabredeten uns in Rostock, die Besichtigung war kurz und sehr emotional. Das Boot wurde weiter gut gepflegt und somit einigten wir uns auf den Rückkauf.Ich habe nun tatsächlich das Boot zweimal erworben. Einmal am 25.07.2004 und nun, ca. 15 Jahre später, am 07.03.2020. Die Jamboree gehört wieder mir und diesmal bleibt sie in meinem, Besitz, falls nichts Außergewöhnliches passiert. Ich bin der dritte und der fünfte Eigner der Optima 92, Baunummer 838.

Anno 1987

Elbeseitenkanal 1988

Kopenhagen 1989

Erinnerungen

2003 nach dem Refit in meinem Besitz

Verkauf 2004

Das letzte Foto 2004 nach dem Verkauf

07.03.2020 – da isse wieder 🙂

6 Antworten auf „Jamboree zurück gekauft – der Kreis schließt sich“

  1. Herzlichen Glückwunsch, Stephan!

    Es gibt in meinen Augen kaum etwas Richtigeres, das Du getan hast, seit wir beide uns kennen!
    Sie ist ein wundervolles Boot und mit Ausnahme der Größe der Genua in Bezug auf die sie ziehend zu habende Person, hattest Du nur leuchtende Augen, wenn Du auf ihr gesegelt bist!

    Ich kann mich noch sehr gut an jenen Tag erinnern, als wir mitsegeln durften.
    Noch heute ein Highlight!

    Trotz der konzeptionellen Ähnlichkeit war da bei der Petzi immer ein Stirnrunzeln, eine innere Vorsicht…

    Wenn Männer altern wünschen sie sich in ihre Jugend zurück.
    Mir geht es augenblicklich ähnlich, ebenfalls mit externem Imperativ.

    Und wehe, wenn wir nicht mal mitsegeln dürfen!
    Dann komme ich des nachts und ziehe Dir die Ohren lang !!!

    1. Danke 😊 ja, das werden wir wohl schaffen 👌 freu mich sehr. Dies ist selbst für mich eine besondere Aktion. Das will schon was heißen 🤣

  2. Oh Käptn, mein Käptn . Mensch Stephan das ist ja Granatenstarker Stoff für Hollywood. Sehr gut geschriebene Geschichte zum Boot. Super Fotos. Freu mich sehr für dich und wünsch dir viel und laaaaaaaaange Freude an deinem neuen alten neuen Boot 🤗

Schreibe einen Kommentar zu Kiehlboot Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert