Rund Usedom 20.08.22 – 22.08.22

Diesmal nur eine Kurzfassung:Freitag Abend angereistSamstag Vormittag abgelegt und aufgrund der Windverhältnisse für „im Uhrzeigersinn“ entschieden. Unter Motor übers Haff zur Peene motort, an Karnin vor bei zu Zecheriner Brücke. Hier haben wir geankert bis zur Brückenöffnung um 12.45 Uhr. Weiter unter Motor bis Wolgast und hier im Stadthafen in der Pizzeria am Boot gut gegessen. Brückenöffnung um 17.45 Uhr und dann in Peenemünde kurz reingeschaut. Da nicht wirklich schön dann Freest angesteuert. Hier im Vereinshafen festgemacht, da es hier vor ca. 2 Monaten schon sehr schön war. Das Wetter war durchwachsen, aber warm.ca. 30 SeemeilenAm Sonntag dann um 10 Uhr abgelegt und direkt vor Freest die Segel gesetzt. Am Ruden vorbei, der Greifswalder Oie vorbei, die Usedomer Nordküste abgesegelt. Da hier ja kein weiterer Hafen zur Verfügung steht sind wir dann am frühen Abend in Swinemünde eingelaufen. Als Belohnung für den tollen Segeltag sind wir dann im jetzt Stammlokal Papa Pinar eingekehrt und haben in der City gut gespiesen.ca. 30 SeemeilenAm Sonntag dann bei bestem Wetter durch die Kaiserfahrt gedieselt und im Haff direkt die Segel gesetzt. Bei tollem Wind sind wir dann bis zur Hafeneinfahrt Mönkebude gesegelt.Ein toller Törn, sehr entspannt bei bestem Wetter und gutem leichtem Wind.22 SeemeilenInsgesamt 82 Seemeilen im Kielwasser gelassen

Erfüllung meines Lebenstraums – Dehler 36cws

Als ich 1989 von der neuen Dehler 36cws staunend erfuhr, sparte ich mein Taschengeld und kaufte direkt bei der Dehler Werft in Meschede das VHS Werbevideo, welches dann in meinem VHS Videorekorder rauf und runter lief. Damals war klar, dass dieser quasi unerreichbare Traum schwer zu erfüllen sein würde.

Nun 33 Jahre später, überlegte ich, was ich mit „kurz vor 50“ in seinem Leben noch erreichen möchte.  Ich hatte ein Haus, habe 4 Kinder fast groß bekommen und bin mit meinem Leben relativ zufrieden. Ich hatte diverse Boote probiert und mein Leben dem Segelsport verschrieben. Daran sind Beziehungen gescheitert, gab es immer mal wieder finanzielle Durststrecken, wie das halt so ist. Nun bin ich mit meiner Jamboree sehr zufrieden, die Geschichte des Bootes ist hinlänglich bekannt. Wirtschaftlich nicht sinnvoll ist die Jamboree wohl eine der technisch besten Optima 92, die man haben kann.

Aber es fehlte immer irgendwie die Achterkajüte. Ich arrangierte mich damit und war zufrieden. Tief in mir allerdings lies mich die Dehler 36cws nie los. Alle meine Freunde können ein langes Lied davon singen. Es gibt Boote, die deutlich mehr Platz bieten, die günstiger sind, die hochwertiger sind. Das CWS (elektrische Zentralwinschsystem)  spaltet die Gemüter. So what, ICH finde es genial. Bisher habe ich immer vermieden, mir mal eine live anzuschauen. Bis jetzt!

Ich entschied, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Ich durchstöberte das Internet, sortierte aus, verglich und machte einige Besichtigungstermine.

Eine davon, nämlich die „Just4Us“ in Heiligenhafen, war dann so gepflegt, dass es meinen Ansprüchen entsprach und so ausgerüstet, dass es zumindest in Ordnung ist, dass ich nicht wieder „bei Null“ anfangen muss in Modernisierungen zu investieren. Es wurde verhandelt, Standpunkte und Preisvorstellungen ausgetauscht, letztlich ein guter Kompromiss für beide Seiten gefunden.

Zack – meine! 🙂

Am 18.08.2022 unterschrieb ich den Kaufvertrag und bin nun Eigner meines Lebenstraums.

Von der Jamboree werde ich mich nicht so einfach trennen können. Nochmal werde ich nicht das Glück haben, sie zurück zu kaufen. Wenn weg, dann weg. Daher werde ich sie, wenn überhaupt, nur in gute und liebevolle Hände verkaufen. Es stecken deutlich über 40000 Euro in der Jamboree. Es macht weder wirtschaftlich noch emotional Sinn, sie jetzt abzugeben. Daher werde ich sie wohl erstmal behalten, nach Berlin holen und dann im nächsten Sommer weitere Dinge an ihr verschönern. So könnte z.B. mal im Sommer bei warmen Temperaturen der Decksbelag erneuert werden. Wenn das Boot bei mir zu Hause vor der Tür liegt, macht sich sowas natürlich einfacher. Wir werden sehen. Erstmal bleibt sie meine 🙂

Der 15er Jollenkreuzer frisst momentan auch kein Brot und wird vorrangig von meinen Kindern als Bade- und Chillboot genutzt. Auch hier besteht kein sofortiger Handlungsbedarf.

Also bin ich nun also Triplebootbesitzer.

 

Fakten Dehler 36cws:

  • Baunummer 006
  • Baujahr 1989 (noch die, mit dem schönen langen Fenster vorne)
  • Länge 11,00m
  • Breite 3,50m
  • Tiefgang 1,85m
  • 5600kg
  • knapp 17m Durchfahrtshöhe
  • Yanmar Diesel 3GM, 27 PS

Anbei einige Fotos, allerdings aus dem Exposé. Mehr gibts dann nach der Übergabe.

Dehler 36cws

Urlaub – Nutzung als Ferienwohnung

Viel gibt es nicht zu berichten. Es waren Sommerferien und die Jamboree wurde ausschließlich als Ferienwohnung und Schlafplatz genutzt, da die Kids nicht segeln wollen. Zwei Ausfahrten unter Motor, einmal nach Usedom und einmal nach Ueckermünde, waren die spärliche Meilen in den letzten Wochen.

Aber…besser als nichts 🙂

Mönkebude ist schön, alles da, was man zum Genießen braucht.

Letzter Tag: Netzelkow – Mönkebude

Der Abend war ziemlich alkoholisch, so zum Urlaubsabschluß… daher haben wir heute etwas ausgeschlafen, gefrühstückt und sind dann gegen 10 Uhr bei Nullkommanull Wind unter Motor zur Brücke Zecherin gefahren. Diese öffnete um 12.45 Uhr und wir tuckerten über das spiegelglatte Haff und Hitze nach Mönkebude. Hier machten wir dann nach 22 Seemeilen heute die Leinen fest.

Dann schnell was gegessen, Norbert wollte dann direkt nach Hause fahren. Nach dem Abschied hab ich das Boot innen und aussen sauber gemacht und alles ausgeräumt.

Ich bin dann gegen 18 Uhr nach Berlin zurück gefahren und war nach 1.55 Stunden zu Hause.

Das war seit Jahren der schönste Urlaub. Wir haben kurze Etappen gehabt und landschaftlich war es traumhaft. Das Wetter war absolut in Ordnung. Wir hatten untypisch wenig Regen und tolle Segeletappen.

Insgesamt 483 Seemeilen haben wir im Kielwasser hinter uns gelassen. Es gab keine Defekte oder Unfälle.

Norbert und ich planen schon den nächsten Urlaub. So machen wir weiter. Die Work Life Balance muss sich weiter zu Life entwickeln. Es ist genau der richtige Zeitpunkt dafür.

Die Jamboree war großartig, dennoch könnte ein Boot mit Achterkajüte noch praktischer sein. Mal schauen, was das Leben so bringt.

Brücke Zecherin
Karnin
stilles Stettiner Haff
Grün…
Mönkebude voraus
Geputzt, gesaugt und aufgeräumt, fertig für weitere Abenteuer

Lohme/Rügen – Netzelkow/Achterwasser Usedom

Die Heimreise steht an. Ableger um 10 Uhr in Lohme auf der Nordseite von Rügen. Wir erwarten 4 bis 5 Bft. aus SO, binden ein Reff ein und… binden es an den Kreidefelsen schon wieder aus. Allerdings können wir nach einem Holeschlag in Richtung Bornholm dann auf Steuerbordbug einen Anleger an der Sassnitzbucht bis zum Südperd fahren. Bei 5 bis über 6 Knoten rauschen wir am Wind bei super Sonne dahin. Dann geht’s mit halbem Wind am Ruden vorbei und wieder mit rauschendem Amwindkurs durch die Knaakrückenrinne bis nach Freest. Meist motoren wir hier, heute Full speed unter Segeln. Dann bergen wir vor Freest die Segel und fahren eine Stunde unter Motor bis zur Brücke Wolgast. Wir hätten keine 5 Minuten später ankommen dürfen, die Brücke öffnete direkt bei unserer Ankunft um 17.45 Uhr. Das nenne ich mal Timing 😁

Dann noch 2 Stündchen unter Motor bis ins Achterwasser von Usedom, hier legen wir um 19.45 Uhr in Netzelkow an. Der Hafen ist eine absolute Ruine, aber viele freie Liegeplätze gibt’s hier 😁 Das Restaurantschiff ist geschlossen, aber wir genießen den letzten Abend gemeinsam an Bord. Irgendwie schön hier.

Tschüß Lohme
Reff eingebunden
Kreisefelsen Rügen
Lief super
Wolgast just in time
Netzelkow im Achterwasser

Kaeseberga – Lohme

Heute gibt es nicht viel zu berichten. Es gab KEINEN WIND.

Nach dem Frühstück sind wir kurz nach 9 Uhr losgefahren. Das Wasser war spiegelglatt und der nicht vorhandene Wind kam auch noch von vorne. Die Sonne brannte und wir motorten 52 Seemeilen nach Rügen und legten um 18 Uhr in Lohme an. Wir sind wieder fast zu Hause. Kein gutes Gefühl, dass bald der olle Trott wieder losgeht…

Im Dunst der Windpark zwischen Bornholm und Rügen
Lohme in Sicht

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Hörvik – Skillinge – Kaeseberga

Jetzt geht es mit großen Schritten zurück. Daher müssen wir jetzt Meilen machen. Leider auch gegen den Schwächen Wind, also heute Motortag.

Ableger um 9.50 Uhr in Hörvik, an Hanö vorbei über die Bucht in Richtung Skillinge. Hier wollen wir etwas Diesel bunkern. Um 17.10 Uhr laufen wir in Skillinge ein und stellen fest, dass der Tankwart telefonisch nicht zu erreichen ist. Also bemühen wir Google Maps und siehe da, in ca. 800m Entfernung gibt’s einen Tankstellenautomaten. Wir holen zwei 10l Kanister Diesel, tanken, und legen um 17.55 Uhr wieder in Skillinge ab. Der Hafen ist ok. Weiter geht’s 11 Meilen an der Küste entlang um die Ecke bis nach Kaeseberga. Hier begann ja unser Schweden Abendheuer. Gegen die tiefstehende Abendsonne laufen wir um 20.10 Uhr nach 54 Seemeilen ein. Müde kocht Norbert noch ein leckeres Essen und morgen gibt’s den nächsten Großen Step rüber nach Rügen.

Drottningskär – Karlshamn – Hörvik

Den Tag beschreibe ich mit den Worten: Wir sind doch kein Motorboot 😁

Bei keinem Wind und brennender Sonne frühstücken wir in Ruhe und stellen uns nach Sichtung von „Windy“ und „Windfinder pro“ auf einen wundarmen Tag unter Motor ein. Wir müssen jetzt ja in großen Schritten zurück nach Hause, wollen Samstag in Mönkebude zurück sein. Noch sind wir fern der Heimat. Also Motor an und Ableger in Drottningskär um 10.15 Uhr. Wir motoren aus der Karlskrona bucht aufs Meer hinaus und werden mit frischer Brise empfangen. Statt 1 Bft. sind das eher 4 bis 5 Bft. Wir setzen die Segel und müssen gegen den Westwind kreuzen. Eigentlich war das Ziel Hanö, aber wir müssen noch Proviant nachkaufen. Da es so gut läuft, wir nur einen Holeschlag aufs Meer machen müssen und nach der Wende hoch am Wind Karlshamn anliegen können, entscheiden wir dort wieder festzumachen und den Supermarkt zu plündern. Hier kennen wir uns ja schon aus. Kurze Wege zum Einkaufen aber hässlicher Hafen.

Es wird ein traumhafter Segeltag und die alte Dame rennt zügellos. Perfektes Segeln, der beste Segeltag seit langem! Wir segeln aussen um die Schären zurück, wo wir auf dem Hinweg innen durchgefahren sind.

Adiós Drottningskär
Im Hintergrund wieder Hanö
Segel geborgen vor Hörvik
Hörvik

Zwischendurch bekommen wir sehr nahen Besuch von einem U-Boot.

Um 16.30 Uhr Bergen wir im Hafen von Karlshamn die Segel, konnten bis hier rein anliegen.

16.40 Uhr liegen wir fest im Hafen und flitzen in die Stadt zum Willys Supermarkt. Dort lassen wir 80 Euro und schleppen alles zum Boot. Keine Stunde nach dem Anlegen werfen wir um 17.35 Uhr die Leinen los. Segel setzen und ab über die Bucht nach Hörvik. Das liegt gegenüber Hanö und ist nur ein guter Etappenhafen. Mit bis über 7 Knoten Peitschen wir auf Anliegerkurs über das Meer, bergen vor Hörvik um 19 Uhr die Segel und liegen um 19.15 Uhr fest, nach einem kniffligen Anlegemanöver mit frischem Wind von der Seite.

41 glückliche Seemeilen liegen heute im Kielwasser, wir sind müde und erschöpft. Norbert kocht noch ein Chili, ich wasche ab. Wir immer in diesem Urlaub.

Fazit: traue niemals Windy und Windfinder. Sei glücklich und segle schnell 😊👍🇸🇪

Der 5-Häfen-Tag: Torhamn – Stenshamn – Ungskär – Utklippan – Drottningskär

Der Tag beginnt wieder mal ohne Wind. Gleich vorab: Das sollte so bleiben… Motorboottag – mal wieder.

Nach dem Frühstück im Sonnenschein legen wir um 10.15 Uhr in Torhamn ab. Es war wirklich schön hier. Kein Wind, viel Sonne, so motoren wir durch den Schärengarten. Ziel, nochmal viel sehen heute von der schönen Ecke hier. So fahren wir um 11.45 Uhr Stenshamn an. Ein kleiner Hafen, nur zwei weitere Boote liegen hier. Wir legen nicht an, wollen ja nur mal schauen. Kurze Runde durch das Hafenbecken und dann geht’s weiter nach Ungskär gegenüber. Dort schauen wir um 12 Uhr rein. Hier kommen nur flach gehende Boote rein. Bei 1.60m ist in der Ansteuerung Feierabend. Für uns mit 1.35m Kurzkiel kein Problem. Es ist so schön hier, dass wir für eine Kaffeepause und Fotos bleiben. Absolute Empfehlung dieser Hafen, den wir dann um 12.45 Uhr wieder verlassen. Utklippan steht auf dem Zettel, der berühmte Felsen vor der Küste Südschwedens. Äußere Klippe bedeutet der Name, wie mir Norbert erklärt. Utklippan klingt da romantischer. Wir kommen auf Utklippan um 14.10 Uhr an. Es gibt hier nichts, ausser Pflanzen, Felsen und Möven. Es ist aber echt schön hier. Hier könnte man es aushalten, besonders bei dieser Windstille, die hier fast nie herrscht. Sonst tobt hier immer das Meer. Aber wir woen weiter und legen Kurs auf Aspö. Hier auf der Insel vor Karlskrona liegt der Ort Drottningskär, der hübsch vor einer Festung liegt. Wir kommen hier in Drottningskär um 16.45 Uhr an und haben heute somit 5 Häfen gesehen und haben 29 Seemeilen im Kielwasser.

Leider befinden wir uns seit Utklippan auf dem Rückweg 🙁

Stenshamn
Kurze Runde durchs Hafenbecken
Ab nach Ungskär
Ungskär
Auf nach Utklippan
Möwensuchbild
Super schön auch hier
Trockenklo
glasklares 11 Grad kaltes Wasser
Drottningskär auf Aspö vor Karlskrona